Heute läuft die Killerpilze-Doku im Kino: Warum Groupies in diesem Film fehlen

Killerpikze

In 15 Jahren haben sich nicht nur Sound und Frisuren der „Killerpilze“ (v.l. Mäx, Jo, Fabi) geändert ...

Von: Von EILEEN PRIMUS

In diesem Film stecken Herzblut, Schweiß und ganz viele Tränen. Tränen des Glücks – aber auch wegen zerplatzter Träume: Heute läuft die Dokumentation der Band Killerpilze im Kino.

Vor 15 Jahren schossen die Killerpilze aus dem Boden. Die Jungs aus Dillingen an der Donau wurden Deutschlands jüngste Punk-Granaten. Johannes Jo Halbig (27), Fabian Fabi Halbig (24) und Maximilian Mäx Schlichter (28) waren damals noch grün hinter den Ohren und mittendrin im Teenie-Chaos.

Von der Garagen-Band ohne große Ahnung von Instrumenten katapultierten sich die Jungs an die Spitze der Charts – und in die Kinderzimmer von Millionen Fans. Sie sammelten Handynummern, Fans campten vor ihrer Haustür und natürlich vor den Konzerthallen, die stets ausverkauft waren.

Universal Music nahm die Punker 2006 unter Vertrag – und ließ sie zwei Jahre später auch wieder fallen, wie die Dokumentation „Immer noch jung“ zeigt, die in ganz Deutschland in den Kinos läuft. Grund: Die Band verkaufte nicht mehr genug Platten, der große Hype war vorbei.

Erstmals sprechen die drei Killerpilze und auch Ex-Bandmitglied Schlagi über Aufstieg und Fall der Band. Wieso Schlagi die Band, die er selbst gründete, verließ – und wie es das übrig gebliebene Trio aus eigener Kraft schaffen will, im Gedächtnis der Fans zu bleiben.

Die Doku, vor allem eine Zusammenarbeit von Fabi Halbig und Mäx' Bruder David Schlichter, ist nicht nur ein Muss für alle alten und aktuellen Fans. Sie ist mehr: Ein emotionales Stück, das auch die Schattenseiten des großen, schillernden Musikgeschäfts zeigt – voll vom Ehrgeiz dreier Herzblut-Musiker, die nichts mehr und nichts weniger wollen, als von ihrer Musik zu leben.

★★★

„So viel Zeit, wie wir investieren, da wollen wir davon natürlich leben. Momentan sind wir aber noch alle auf andere Jobs angewiesen“, sagt die Band im BILD-Interview. Denn ihr eigenes Label geht natürlich ganz schön ins Geld.

• „Am Anfang waren wir blauäugig. Das war auch gut so, dass wir nicht wussten, was alles bei einem eigenen Plattenlabel auf uns zukommt. Denn wenn wir gewusst hätten, was für ein riesiger Berg vor uns liegt, hätten wir ihn vielleicht nicht bestiegen“, sagt Mäx. Die Punker mussten sich plötzlich – nach dem Ende mit Universal – mit BWL und Marketing-Strategien beschäftigen. Statt im Privatjet umhergeflogen zu werden, mussten sie selbst Flyer drucken und für sich Werbung machen.

„Das Gute ist: Wir haben klein angefangen, erst nur vor einer Handvoll Publikum. Wir mussten uns dann daran gewöhnen, vor 1000 statt 100 Menschen zu spielen. Dann wurden aus 1000 Zehntausende. Und genauso gewöhnst du dich auch wieder daran, nur vor 100 Fans zu stehen.“

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Instagram und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Wie viel Punk steckt denn jetzt noch – 15 Jahre nach der Gründung – in den Killerpilzen?

„Unsere Definition von Punk war und ist: Sein Ding durchzuziehen. Und dazu zu stehen, was wir machen. Und sei es Popmusik – so wie auf unserer letzten Platte. So ein Album zu veröffentlichen, war wahrscheinlich das Punkigste, was wir hätten machen können. Von daher sind die Killerpilze immer noch ziemlich punkig.“

Eine Sache fiel (Vorab-)Kinobesuchern auf: Das Thema Groupies kommt in diesem Film doch seeehr kurz. Und das, wo die Band ihre komplette Jugend im Rampenlicht (und auf der Bühne) verbrachte.

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Instagram und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

„Es scheiterte wohl am Fotomaterial“, scherzt Fabi. „Aber natürlich war das früher ein Thema. In unserem Alter sprudeln die Hormone über und natürlich geht's mit 15 darum, in der Band zu spielen, um die Mädels abzugreifen. Das Schöne war auch, dass die Groupies wissen, worauf sie sich einlassen. Da wird dann nach dem Konzert nicht mehr viel geredet ...“, ergänzt Fabis Bruder Jo.

„Wir wollten die romantische Vorstellung eines jungen Rockstars auch ein bisschen dem Zuschauer überlassen“, erzählt Fabi Halbig. „Ich selbst kann zum Thema Groupies nur leider nichts sagen – ich war damals ZU jung und habe Playstation gespielt, als die anderen Party machen waren.“

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Instagram und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Von Donnerstagabend an läuft der Film im Kino – absolut sehenswert! Und ein noch besseres musikalisches Bild gibt es kurz danach live und (fast) zum Anfassen: Ende Oktober gehen die Killerpilze auf Musik-Tour. Startschuss ist der 26. Oktober in Frankfurt (Main). Alle Termine gibt's hier: http://killerpilzeband.tumblr.com/shows

Mehr Promi-News gibt’s auf BILD Facebook – jetzt folgen!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.